Was wird beim Eintritt in die Volksschule von meinem Kind erwartet ? ( Schulreife )
Ein jedes Kind bringt ein individuelles Leistungspotential im Alter des Schuleintrittes mit. Auf die Anforderungen der Schule bezogen, kann man von
Schulreife ( Schulfähigkeit ) sprechen.
Entwicklungspsychologisch gibt es Phasen ( Entwicklungsschritte ) in der Entwicklung der verschiedenen Leistungsbereiche.
-> Schulreife ist damit ein Entwicklungsprozess.
Besonders wichtig sind : Lern- und Leistungsvoraussetzungen
- Die soziale Kompetenz
Dies ist die Fähigkeit, sich in eine Gruppe einzuordnen, Regelbewusstsein, eigene Wünsche und Bedürfnisse zurückstellen zu können.
- Die emotionale Reife
Diese umfasst das Interesse- und Neugierverhalten, die Erfolgsmotivation, eine psychische Stabilität und eine realistische Einschätzung der eigenen Leistung, ein altersadäquates Maß an Selbständigkeit sowie ein anschauliches Denken.
- Die kognitive Reife
Diese beinhaltet, bestimmte Denkoperationen durchführen zu können, die Merkfähigkeit, eine Grundfunktion der Wahrnehmung, nummerische Fähigkeiten ( erstes Mengen- und Zahlenverständnis, Zählen bis etwa 10, 20, Rechnen bis 5 ) sowie eine bestimmte Sprachkompetenz ( bilden einfacher Sätze und Satzreihen, die durch "und" oder "dann" verbunden sind, ein Wortschatz von etwa 2500 Wörtern ).
- Die körperliche Reife
Diese beinhaltet den allgemeinen Entwicklungsstand, die Körpergröße sowie die Proportionen, die neurofunktionelle Reifung und die motorische Geschicklichkeit.
Warum ist Vorschulerziehung derart wichtig ?
Weil sie dem Kind den Übergang vom Kindergarten in die Schule erleichtern und eine optimale Vorbereitung für den Schulbesuch beinhalten soll.
Ziel dieser schulvorbereitenden Maßnahmen ist, die Entwicklung des Kindes im Hinblick auf seine Schulfähigkeit zu unterstützen. Die Vorschularbeit bietet eine gezielte, altersadäquat aufbereitete Förderung, je nach Alter und Entwicklungsstand.
Aus welchen Inhalten setzt sich die Vorschulerziehung zusammen ?
- Kinder sind neugierig.
- Sie wollen alles genau wissen und stellen fragen.
- Sie lernen gerne.
Stellen Sie sich eine Lerneinheit, einmal in der Woche, so ähnlich wie Unterricht vor. Oftmals verwende ich neben Lernspielen auch gerne Arbeits- und Übungsblätter. Dabei geht es nicht ausschließlich nur um Inhalte, um das Zählen oder Schreibenüben. Das einzelne Kind soll vor allem fähig werden, sich für längere Zeit auf eine Tätigkeit zu konzentrieren und dabei sitzen zu bleiben. Auch die Schulung der Feinmotorik und des kreativen Gestaltens stellen einen wesentlichen Punkt dar. Das Kind übt und lernt, wie es einen Stift richtig hält, eine Schere benutzt, etwas auszumalen, nachzuspuren und auszuschneiden. Das erste Kennenlernen von mathematischen Grundbegriffen, wie die Augenzahl eines Würfels zählen lernen, Unterschiede in Größenverhältnissen, differenzierte geometrische Formen beim Spiel mit Bausteinen.
Die
Sprachförderung beinhaltet alle pädagogischen Maßnahmen, durch die Kinder Freunde am Sprechen und an Kommunikation allgemein entwickeln und durch die sie die Fähigkeit erwerben, sich mit anderen auszutauschen, anderen die eigenen Erlebnisse, Gefühle, Meinungen, Gedanken und Wünsche mitzuteilen.
Kinder lernen Sprache in erster Linie mit dem Erwachsenen. Dazu zählen Gedichte, Abzählreime, Lieder, das Erzählen von Geschichten, Betrachten von Bilderbüchern, Sprachspiele, das gemeinsame Gespräch, sich Gedanken über die Welt zu machen und sich daraüber zu unterhalten. Oder aber einfach über sich selbst, seine Erlebnisse und Gefühle zu erzählen. Wichtig ist, sich dabei Zeit zu nehmen, auf das Kind einzugehen, abzuwarten, was das Kind sagen will.
Gezielte Fördermaßnahmen sind :
- eine korrekte Sprache
- vorlesen
- erzählen lassen
- Fragen stellen
- Handlungsabläufe sprachlich begleiten
Ziele der Vorschulerziehung
Das Ziel der Vorschulerziehung ist es, das Kind zu einem lebenstüchtigen, glücklichen Menschen heranwachsenen zu lassen, der beziehungsfähig, selbstbewusst, hilfsbereit ist und eine positive Lebenseinstellung erlangt, die es ihm ermöglicht, offen auf andere zuzugehen. Diese Neugierde auf das Neue weckt und den nächsten Schritt in seiner Entwicklung, vom Vorschul- zum Schulkind überzuwechseln, problemlos meistert.